Osmose-Check

Eigner von Yachten aus GFK (Glasfaserverstärkter Kunststoff) müssen sich mit dem Thema Osmose auseinandersetzen, da eine nicht behandelte Osmose die Struktur des Schiffes dauerhaft zerstören kann. Dieses Thema wird oft unterschätzt. 

 

Die Osmose entsteht, wenn das Unterwasserschiff nicht optimal geschützt ist und Feuchtigkeit durch das Gelcoat eindringen kann. Dort sammelt es sich in bei jedem Schiff im Laminat baubedingt vorhandenen Hohlräumen. Da das Laminat nicht „wasserfest“ ist, zersetzt sich das Harz, das die Glasfasern verbindet und bildet eine Säure. Sie zieht – durch ihr chemisches Bestreben sich zu verdünnen – weitere Feuchtigkeit in den Hohlraum. Der Druck im Hohlraum steigt und drückt das Gelcoat als Blase nach außen. Das spröde Gelcoat platzt auf und das Laminat ist schutzlos dem Meerwasser ausgesetzt. Im weiteren Verlauf der Osmose zersetzt sich das Laminat zunehmend. Übrig bleiben Glasfasern ohne Zusammenhalt – das Laminat ist zerstört.

 

Mögliche Ursachen sind nicht immer lückenlos dokumentiert bzw. werden vom Verkäufer nicht immer erwähnt.

  • Gab es Grundberührung mit evtl. Strukturschäden an der Kielsektion?
  • Gab es Lager-/Transportschäden, insbesondere in den punktuell stark belasteten Bereichen der Auflagen?
  • Gab es Kollisionen irgendeiner Art z.B. mit Treibgut?
  • Hatte das Boot schon einmal Osmose und wenn ja, wie wurde diese beseitigt? 
  • Gibt es dazu eine nach nachvollziehbare Dokumentation inklusive Fotos?
  • Etc.

 

Zur Erkennung von Osmoseschäden führt E/M/S eine Sichtprüfung des Rumpfes sowie eine Feuchtigkeitsmessung mit einem speziellen Gerät durch. Dazu muss das Boot aus dem Wasser geholt werden und der Rumpf muss mehrere Tage trocknen, bevor die Prüfung durchgeführt werden kann. Das Ergebnis der Prüfung wird im E/M/S-Prüfzertifikat dokumentiert.